Hamburg. Die Maßnahmen der Schulbehörde, um Unterrichtsausfall an den Schulen zu verringern und die Qualität des Vertretungsunterrichts zu verbessern, greifen nicht überall. Immer noch fallen in Hamburg 1,2 Prozent der Stunden ersatzlos aus. Nur 86,4 Prozent aller Unterrichtsstunden werden regulär erteilt – der Rest sind Projekte und Vertretungen.

Dem Abendblatt liegt eine Liste mit den versäumten Unterrichtsstunden an 339 Schulen vor. „Spitzenreiter“ sind die Kurt-Tucholsky-Schule in Eidelstedt mit 5,54 Prozent und das Gymnasium Ohlstedt mit 5,17 Prozent Ausfall. Mehr als vier Prozent sind es unter anderem an der Nelson-Mandela-Schule in Kirchdorf (4,38 Prozent) und am Gymnasium Altona (4,11 Prozent). An neun Schulen fallen mehr als drei Prozent des regulären Unterrichts aus. An 38 Schulen fallen mehr als zwei Prozent Unterricht aus.

„In der Praxis findet selbst bei Vertretungen durch Fachlehrer häufig kein curricularer Unterricht statt“, sagt Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU. Es bestehe erheblicher Handlungsbedarf in der Qualität der Vertretungsstunden. Eine Überarbeitung des Lehrerarbeitszeitmodells fordern die Grünen in der Bürgerschaft. Deren Sprecherin Stefanie von Berg sagt: „Lehrkräfte haben kaum Freiraum für Fortbildungen außerhalb der Unterrichtszeit und werden durch ständige Überlastung häufiger krank.“