Ankara. Die Türkei hat verärgert auf Berichte über die Ausspähung des Landes durch den Bundesnachrichtendienst (BND) reagiert. Der deutsche Botschafter Eberhard Pohl sei am Montag ins Außenministerium „einbestellt“ worden, hieß es in Ankara – eine unter befreundeten Staaten ungewöhnliche diplomatische Form. Pohl sei mitgeteilt worden, dass Deutschland sofort alle Spionageaktivitäten in der Türkei einstellen müsse. Außenminister Ahmet Davutoglu sagte, sollte Deutschland den Nato-Partner wirklich ausgespäht haben, wäre dies „inakzeptabel“ und „unentschuldbar“. Er wollte noch am Montag mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprechen. Laut „Spiegel“ war die Türkei 2009 als Ziel für BND-Aktivitäten benannt worden.