Wo soll das Geld für die Sanierung der Straßen denn herkommen, fragen sich norddeutsche Firmen. Torsten Albig hat mit dem Schlagloch-Abgabe von 100 Euro einen wunden Punkt getroffen.

Hamburg. In der Debatte um einen „Schlagloch-Soli“ hat der norddeutsche Unternehmensverband AGA dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holsteins, Torsten Albig (SPD), den Rücken gestärkt. Albig treffe „genau den wunden Punkt“, erklärte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse am Mittwoch. Es gebe einen immensen Investitionsstau in der Verkehrsinfrastruktur. „Aus Berlin fehlt ein überzeugendes Konzept.“

Der Plan der Bundesregierung, statt der notwendigen sieben Milliarden Euro im Jahr, nur zusätzlich fünf Milliarden in der gesamten Legislaturperiode zur Verfügung zu stellen, „kann nicht aufgehen“.

„Ohne erhebliche Investitionen wird der Verkehr auf den Straßen bald völlig zum Erlahmen kommen“, warnte Kruse. Alle, die sich jetzt empört gegen den Vorschlag Albigs wenden, sollten doch einen vernünftigen Gegenvorschlag machen, woher das fehlende Geld kommen soll.

„Die Prioritäten in der Haushaltspolitik der großen Koalition werden nicht richtig gesetzt, darunter leiden die Verkehrswege und damit die Wirtschaft und alle Verkehrsteilnehmer“, kritisierte Kruse. Albig hat mit seinem Vorschlag, alle Autofahrer sollten etwa 100 Euro im Jahr zweckgebunden für die Straßensanierung zahlen, überwiegend Widerspruch erregt. Der AGA vertritt 3500 Unternehmen mit 150.000 Mitarbeitern.