Bei ihrem ersten offiziellen Termin nach ihrem Beckenbruch musste sich die Bundeskanzlerin an Krücken stützen. Den Großteil des Sternsinger-Empfangs übernahm Kanzleramtsminister Peter Altmaier.

Berlin. Nach ihrem Skilanglauf-Sturz im Schweizerischen Engadin hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag ihren ersten öffentlichen Auftritt an Krücken absolviert. Beim Empfang der 108 Sternsinger aus 27 Diözesen konnte sie am Vormittag wegen eines angebrochenen Beckenrings nur eine kurze Ansprache halten und den Segen „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) entgegennehmen.

Immer wieder versuchte Merkel das linke Bein zu entlasten. „Ich kann nicht so gut stehen und soll viel liegen“, entschuldigte sie sich bei den als heilige drei Könige verkleideten Jungen und Mädchen. Trotz der Verletzung ging die Kanzlerin noch zwei Stufen die Südtreppe des Kanzleramts hoch, um inmitten der Sternsinger das Lied „Segen bringen, Segen sein“ zu singen.

An Merkels Stelle hatte zuvor der neue Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) die Begrüßung der Sternsinger sowie das Erinnerungsfoto mit ihnen übernommen. Nach einer halben Stunde stieß Merkel für 15 Minuten dazu. Humpelnd und auf zwei Krücken gestützt betrat sie das Foyer im Bundeskanzleramt. Merkel lobte den Einsatz der bundesweit 500.000 Kinder, die sich am 56. Dreikönigssingen beteiligt haben. 2013 hätten sie fast 44 Millionen Euro gesammelt. Bei der katholischen Aktion stehen diesmal Flüchtlingskinder vor allem aus dem afrikanischen Land Malawi im Mittelpunkt der Sammelaktion.

Merkel muss drei Wochen liegen

Der Besuch der Sternsinger im Kanzleramt hat Tradition. Bei Kanzlerin Merkel sind sie zum neunten Mal zu Gast. Bereits am Montag empfing Bundespräsident Joachim Gauck die Sternsinger im Schloss Bellevue. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) will die Sternsinger am Donnerstag im Familienministerium treffen.

Am Montag war bekannt geworden, dass Merkel sich beim Skifahren im Engadin in der Schweiz verletzt hatte. Die CDU-Parteichefin war noch im alten Jahr beim Langlauf gestürzt und hatte sich eine sogenannte Infraktion, einen unvollständigen Bruch im linken hinteren Beckenring, zugezogen. Die Kanzlerin muss daher drei Wochen lang viel liegen. Viele Termine im In- und Ausland sagte Merkel daraufhin ab, darunter einen für Mittwoch geplanten Antrittsbesuch in Warschau.