Kanzlerin schaltet sich ein. Mehrere Abgeordnete wollen für Oppositionsantrag stimmen

Berlin. Kurz vor der Bundestags-Abstimmung am Donnerstag wackelt die schwarz-gelbe Mehrheit gegen eine gesetzliche Frauenquote in Aufsichtsräten von Unternehmen. Mehrere Abgeordnete von Union und FDP wollen dem Vorstoß von SPD, Grünen und Linken für eine verbindliche Vorgabe zustimmen. Die Unionsfraktion hat für diesen Montag ein Krisentreffen angesetzt. Dabei sollen CDU-Fraktionschef Volker Kauder und CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt mit den abtrünnigen Abgeordneten das Gespräch suchen.

Besonders im Fokus steht Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), ebenfalls eine Quoten-Befürworterin - ihr Stimmverhalten dürfte Signalwirkung haben. Ihr Ministerium bestätigte einen Bericht der "Bild am Sonntag", wonach Kanzlerin Angela Merkel (CDU) von der Leyen am vergangenen Mittwoch zu einem vertraulichen Gespräch ins Kanzleramt gebeten hatte. Die Ministerin wolle sich aber erst Anfang der Woche entscheiden. Nach Informationen der "Bild" soll es noch vor der Präsidiumssitzung am Montag ein weiteres Treffen geben.

Der zur Abstimmung stehende Entwurf aus Hamburg sieht bis zum Jahr 2023 eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten vor. Im Bundesrat war er bereits beschlossen worden.