Gute Konjunktur beschert der Gesetzlichen Rentenversicherung dickstes Finanzpolster aller Zeiten. Rücklage von 29,4 Milliarden Euro.

Stuttgart. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verfügt über ein noch nie da gewesenes Finanzpolster. Ein Sprecher der Rentenversicherung bestätigte einen Bericht der „Stuttgarter Zeitung“, wonach die Rentenversicherung im Dezember eine Rücklage von 29,42 Milliarden Euro angehäuft hat. Das seien rund fünf Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor – so viel, wie nie zuvor in der Geschichte der Rentenkasse.

Das Finanzpolster reichte damit aus, um 1,69 Monatsausgaben zu bestreiten. Laut Gesetz muss der Rentenbeitragssatz sinken, wenn die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung eineinhalb Monatsausgaben übersteigt. Angehoben wird er im Gegensatz, wenn die Rücklage nur noch ein Fünftel einer Monatsausgabe beträgt. Zu Beginn dieses Jahres ist der Beitragssatz von 19,6 auf 18,9 Prozent des Bruttolohns gesunken.

Der CDU-Sozialexperte Peter Weiß sprach sich dafür aus, die gute Entwicklung zu nutzen, um eine höhere Mindestreserve festzuschreiben. „Selten ging es der Rentenversicherung so gut wie heute“, sagte Weiß der „Stuttgarter Zeitung“. Auch die Vorsitzende des Bundesvorstands der Rentenversicherung, Annelie Buntenbach, hatte sich im Dezember auf der Bundesvertreterversammlung der DRV für eine Anhebung der Untergrenze ausgesprochen. Sie erinnerte daran, wie begrenzt die finanziellen Spielräume bei der Grenze von 0,2 Monatsausgaben im Jahr 2005 gewesen seien.

In Zukunft rechnet die Rentenversicherung allerdings mit geringeren Rücklagen. „In den nächsten Jahren ist wegen des sinkenden Beitragssatzes mit einem allmählichen Abschmelzen der Rücklage zu rechnen“, erläuterte der Sprecher der Rentenversicherung. Für 2013 gehen Bundesregierung und DRV von einem Polster in Höhe von 27,3 Milliarden Euro aus, wie aus dem Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung hervorgeht.