SPD-Kanzlerkandidat weist Vorwurf der Käuflichkeit zurück. Lob auch von der CDU

Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat wie versprochen seine Vortragshonorare offengelegt. Von ihm beauftragte Wirtschaftsprüfer kamen zu dem Ergebnis, dass er mit Einkünften in Höhe von rund 1,25 Millionen Euro zum "Vortragsmillionär" geworden ist. Steinbrück hat demnach von 2009 bis 2012 für 89 Vorträge Geld erhalten. Davon seien 74 mit einem "Standardhonorar" von 15 000 Euro vergütet worden. Acht bezahlte Vorträge hielt Steinbrück in Hamburg, das höchste Honorar bekam er mit 25 000 Euro von den Stadtwerken Bochum.

Den Verdacht der Abhängigkeit nannte Steinbrück "absurd". Mit der Veröffentlichung wolle er diesem Eindruck entgegentreten. Er widersprach zudem dem Vorwurf, seine Arbeit als Abgeordneter habe unter den Vorträgen gelitten. Er habe bei nur sieben Sitzungen gefehlt, bei denen im Parlament namentlich abgestimmt worden sei.

Von der SPD erhielt er Rückendeckung. "Peer Steinbrück hat Wort gehalten", sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Auch von der Union kam Lob. Parlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) nannte es "gut und richtig", dass Steinbrück Klarheit geschaffen habe, "ob das Bundestagsmandat oder Vortragsveranstaltungen im Mittelpunkt der Abgeordnetentätigkeit stand".