Der Vorstoß von Seehofer für ein Comeback des Ex-Verteidigungsministers Guttenberg ist auf positive Reaktionen in der CSU gestoßen.

München. In Teilen der CSU wächst die Hoffnung auf eine Rückkehr des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg in die Politik. Für ein Comeback des einstigen CSU-Stars sprach sich am Montag unter anderem die Europa-Abgeordnete Monika Hohlmeier aus. Die Tochter des ehemaligen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß sagte zu „Spiegel Online“, Guttenberg habe „alle Anspruchsberechtigungen“ auf eine zweite Chance.

CSU-Chef Horst Seehofer hatte das Thema am Freitag angestoßen - mitten in der aktuellen Plagiatsdebatte um Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU). Nach den Wahlen im Herbst nächsten Jahres werde er sich „sehr intensiv bemühen“, dass Guttenberg wieder in der Partei mitwirke. Dies solle zudem „an maßgeblicher Stelle“ geschehen.

Guttenberg war im März 2011 wegen seiner in weiten Teilen abgeschriebenen Doktorarbeit zurückgetreten. Er gab auch sein Bundestagsmandat sowie seine Parteiämter auf. Im November zog sich Guttenberg zudem mit öffentlicher Kritik an der CSU den Zorn der Parteispitze zu.

Hohlmeier: Einer der begabtesten Politiker Deutschlands

Hohlmeier steht aber weiter zu dem Adeligen: „Ich persönlich halte Karl-Theodor nach wie vor für einen der begabtesten Politiker Deutschlands und würde mich darüber freuen, wenn er sich dafür entscheiden würde, politisch wieder in den Ring zu steigen.“ Sie fügte hinzu: „Wer ihn näher kennt, der weiß, mit welch hohem Engagement er sich politisch eingebracht hat. Ob er wiederkommt, muss er mit seiner Familie selbst entscheiden.“

Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis sagte, er halte eine Rückkehr Guttenbergs „für richtig“. Geis betonte: „Ich unterstütze deshalb das Bemühen Seehofers und werbe auch dafür.“

SPD unbeeindruckt

Unbeeindruckt von einem möglichen Comeback des einst sehr populären CSU-Politikers zeigte sich die Opposition. Bayerns SPD-Chef Florian Pronold spottete: „Das sagt viel über die dünne Personaldecke der CSU, wenn sie jetzt schon verzweifelt einen verbrauchten und längst entzauberten Politikblender aus dem Exil zurückholen will.“ Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach ergänzte: „Guttenberg ist keine Bedrohung mehr, weil er auch in Zukunft das Image eines Blenders haben wird.“