Der Bundeswirtschaftsminister betonte bei seinem Besuch in Pretoria, dass die Korruption in dem Land deutschen Firmen zu schaffen mache.

Pretoria. Die Korruption in Südafrika macht nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler den deutschen Firmen im Land zu schaffen. Zudem täten sich trotz des seit vielen Jahren erfolgreichen Engagements deutscher Unternehmen vor allem mittelständische Firmen mit den vielen bürokratischen Vorgaben in Südafrika schwer, sagte der FDP-Politiker am Freitag in Pretoria. Er wollte diese schwierigen Themen auch bei seinen Treffen mit Südafrikas Vizepräsident Kgalema Motlanthe und anderen Regierungsmitgliedern ansprechen.

Rösler betonte die grundsätzlich sehr guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Seit 1994 hätten deutsche Firmen 4,2 Milliarden Euro in Südafrika investiert; hinzu kämen die Investitionen in Milliardenhöhe aus den Erlösen von lange in Südafrika ansässigen Firmen wie BMW, Daimler und VW. Das Volumen des Handels zwischen beiden Ländern beträgt etwa 15 Milliarden Euro (2011).

Rösler besucht Südafrika aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der deutsch-südafrikanischen Industrie- und Handelskammer. Die wirtschaftliche Bedeutung Afrikas wird nach Ansicht Rösler noch immer unterschätzt. Bisher seien die wirtschaftspolitischen Anstrengungen von Ländern wie Frankreich oder Belgien in Afrika größer gewesen als die Deutschlands. Sein Besuch solle auch deutlich machen, dass Berlin das Engagement deutscher Firmen wirtschaftspolitisch stärker als bisher unterstützen möchte, sagte Rösler. Mit Südafrika strebe Berlin eine „langfristige Rohstoffpartnerschaft“ an, wie es sie bereits mit der Mongolei und Kasachstan gebe.