140 000 Passagiere kreuzen täglich Frankfurts Flughafen, den zweitgrößten Europas.

An keinem Ort in Deutschland ist das Risiko größer, dass sich die Mexiko-Grippe ausbreiten könnte. Mediziner sind in Alarmbereitschaft, Informationsblätter werden verteilt, und Crews haben ihre Passagiere in Maschinen aus Mexiko-Grippe-Ländern genauer im Blick.

Nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport landet täglich eine Lufthansa-Maschine aus Mexiko in Frankfurt, viermal in der Woche kommt ein Flieger von Condor. Die Lufthansa wolle momentan ihre Verbindungen nach und aus Mexiko unverändert fortführen. Bisher hätten Passagiere nur vereinzelt ihre Reisen dorthin storniert.

Gäbe es bei einem Passagier einen Verdacht auf Schweinegrippe, werde dieser von Ärzten der Flughafenklinik an der Maschine abgeholt, untersucht und gegebenenfalls in die Uniklinik Frankfurt gebracht. Alle anderen Passagiere dieses Flugzeugs müssen ihre Kontaktdaten angeben und erhalten Informationen über die Erkrankung.

Gerade bei der Schweine- oder Mexikogrippe ist es nach Angaben des Frankfurter Gesundheitsamts besonders schwierig, einen Infizierten zwischen all den Reisenden auszumachen. Die Infizierten sind ansteckend, bevor die Krankheit bei ihnen überhaupt ausgebrochen ist: "Die kann niemand finden." Selbst nach Ausbruch der Krankheit nähmen die meisten dann für den Flug Tabletten wie Aspirin, die die typischen Grippesymptome wie Fieber und Schnupfen unterdrückten - und die Erkrankten fielen nicht weiter auf. Aus diesem Grund gebe es am Frankfurter Flughafen auch keine Wärmekameras zum Erkennen von Fieberkranken, wie sie in Seoul, Hongkong und Tokio eingesetzt werden. "Man hat damals bei SARS gesehen, dass damit kein einziger Fall entdeckt wurde", sagte ein Gesundheitsexperte.