Frank Henkel, CDU

Der CDU-Kandidat Frank Henkel, 47, hat sich für den Wahlkampf viel Mühe gegeben. Schon im Frühjahr wurden die Berliner aufgerufen, die 100 drängendsten Probleme der Stadt zu identifizieren und zu melden - kurz vor Beginn des Wahlkampfs hat der studierte Wirtschaftswissenschaftler ein Buch mit 100 Lösungswegen auf den Markt gebracht. In Umfragen ist die CDU jetzt auf den zweiten Platz hinter der SPD gerutscht.

Renate Künast, Grüne

Erst legte sie einen Traumstart hin, dann kam es anders: Die vergangenen Wochen schienen ein Albtraum zu werden. Als die Chefin der Grünen-Fraktion im Bundestag im Herbst 2010 antrat, Regierungschefin zu werden, lagen die Grünen bei 30 Prozent. Jetzt kämpft Künast um 20 Prozent. Die Ambitionen, Klaus Wowereit zu beerben, hat sie beerdigt. Nun will sie wenigstens die Grünen zum Junior der SPD machen.

Harald Wolf, Linke

Als Partner der SPD fühlt sich der unauffällige Wirtschaftssenator der Linken so wohl, dass er auf eine dritte Auflage des rot-roten Senats hofft. Vom Erscheinungsbild der Bundespartei (Castro-Brief, Mauerbau-Debatte, Antisemitismus-Streit) versuchte er sich zuletzt abzusetzen. Aber der gebürtige Hesse muss mit Verlusten rechnen: Die 13,4 Prozent von 2006 waren miserabel. Doch der Trend zeigt weiter nach unten.

Andreas Baum, Piraten

Der Chef der Berliner Piratenpartei ist als Außenseiter zu diesem Wahlkampf angetreten. Dass Andreas Baum nach jetzigen Umfragen in das Abgeordnetenhaus einziehen würde, ist ein echter Achtungserfolg für den 32-jährigen Industrie-Elektroniker und seine Partei. Hauptthemen der Piraten sind Bürgerrechte und Transparenz - sie fordern zum Beispiel aber auch gratis Internet in allen öffentlichen Einrichtungen.

Christoph Meyer, FDP

Mit einer "neuen FDP" wirbt er auf den Plakaten - doch helfen tut es nicht. FDP-Kandidat Christoph Meyer hat es schwer. Derzeit bewegt sich seine Partei unterhalb der Fünf-Prozent- Hürde Der 36-jährige Jurist hofft jetzt, dass es noch viele Unentschlossene gibt - muss aber dennoch um den Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus bangen.