CDU sieht bei Kommunalwahl Ziel erreicht - und schiebt die Verluste auf Merkels Regierung

Hannover. Am Tag nach der Kommunalwahl in Niedersachsen hat sich Ministerpräsident David McAllister (CDU) für seine Partei als Gewinner präsentiert.

"Hier ist der Sieger, hier ist die Nummer eins", sagte er gestern auf einer Pressekonferenz in Hannover. Tatsächlich aber haben die Christdemokraten am Sonntag auf Kreisebene 4,3 Prozentpunkte weniger erhalten als vor fünf Jahren und kamen nur noch auf 37 Prozent. McAllister führte dies auch auf "mangelnden Rückenwind" durch die Bundesregierung zurück. Er verwies aber darauf, dass die CDU die stärkste Kraft geblieben ist.

Die SPD verzeichnete leichte Verluste von 1,7 Prozentpunkten und kam auf 34,9 Prozent. Damit haben die Sozialdemokraten ihr erklärtes Ziel, in den Kommunen die CDU als Nummer eins abzulösen, deutlich verfehlt. Die FDP stürzte von 6,7 auf 3,4 Prozent ab. Die Grünen machten im Gegenzug einen Sprung von 7,8 auf 14,3 Prozent. Deren Landtags-Fraktionschef Stefan Wenzel sieht die schwarz-gelbe Koalition in Hannover nun "erheblich geschwächt". SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles äußerte die Vermutung, Ministerpräsident McAllister spekuliere angesichts der Schwäche der FDP bereits auf ein Bündnis mit den Grünen nach der Landtagswahl Ende 2012.