Für einen flächendeckenden Einsatz sei es noch zu früh, sagt der Innenminister. Die Geräte produzierten bislang zu häufig Fehlalarme.

Fuhlsbüttel. Nach dem offensichtlich mit wenig Erfolg beendeten Test auf dem Hamburger Flughafen wird es an deutschen Airports zunächst keine Körperscanner zur Sicherheitskontrolle geben. Das entschied Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nach der Auswertung einer zehnmonatigen Testphase mit zwei Geräten in Fuhlsbüttel.

Für einen flächendeckenden Einsatz sei es noch zu früh – die Geräte produzierten bislang zu häufig Fehlalarme, die Nachkontrollen nötig machten . Die Scanner werden jetzt jenseits der Öffentlichkeit weiterentwickelt. Wann sie wieder an deutschen Flughäfen getestet und letztlich flächendeckend eingeführt werden, ist offen.

Mit sogenannten Körperscannern kann die Oberfläche des menschlichen Körpers unter der Kleidung abgebildet werden. Durch den Einsatz der Geräte an Flughäfen sollen am Körper versteckte Gegenstände wie Waffen, Sprengstoff oder Drogen sichtbar gemacht werden. Die Scanner können nach Angaben der Hersteller so eingestellt werden, dass sie keine Körperbilder mit Konturen produzieren, sondern eine Art Strichmännchen anzeigen, an denen verdächtige Stellen farblich markiert sind.

Der Einsatz von Körperscannern ist umstritten. In den USA sind die Geräte bereits an vielen Flughäfen in Gebrauch. Das Europäische Parlament hat sich für den Einsatz von Körperscannern an Flughäfen ausgesprochen, wenn die Technologie vollständig erprobt ist. Einige Flughäfen haben eine Sondergenehmigung und testen die Geräte unter strengen Auflagen der EU-Kommission.

Die in Hamburg eingesetzten Geräte vom Typ L-3 ProVision ATD arbeiten mit aktiver Millimeterwellentechnik – etwa wie eine Wärmebildkamera. Millimeterwellen werden ähnlich wie Infrarotwellen vom menschlichen Körper durch Eigenwärme produziert. Zusätzlich müssen die Scanner die Passagiere in der Schleusenkammer mit Millimeterwellen beschießen, um aussagekräftige Bilder zu erhalten. Röntgenstrahlen werden in Deutschland nicht in den Scannern eingesetzt.

Jacken und Sakkos müssen vor der Kontrolle ausgezogen, Gürtel und größerer Schmuck abgelegt werden. In der offenen, röhrenförmigen Kabine muss der Passagier die Arme so über den Kopf halten, dass sich die Fingerspitzen möglichst knapp berühren. Nach drei Sekunden des Stillhaltens geht der Fluggast aus der Kabine. Dann berechnet das Gerät, ob verdächtige Gegenstände vorhanden sind und zeigt deren Position gegebenenfalls auf einem gelben Quadrat auf einem Piktogramm an. In dem Fall kommt es zu einer Nachkontrolle durch das Sicherheitspersonal.