Auch in Hamburg gibt es Menschen, die ihre Wurzeln in der ehemaligen DDR haben und nach Verwandten suchen. Sie wollen ihre Namen nicht in der Zeitung lesen. Eine junge Frau ist auf der Suche nach ihrem leiblichen Bruder. Eine andere Frau sucht ihre Mutter.

Die Berliner Juristin Marie-Luise Warnecke hat mehrere Zwangsadoptions-Fälle untersucht. In einigen beriefen sich Behörden auf Paragraf 42 des Familiengesetzbuches der DDR, nach dem Eltern ihre Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten erziehen sollten. Verstöße waren bei Oppositionellen einfach festzustellen. Andere Eltern wurden in die Asozialität gedrängt, verloren den Kindergartenplatz, mussten ihre Arbeit vernachlässigen. "Eine allgemeinverbindliche Anweisung des Staates zur Durchführung von Zwangsadoptionen konnte nicht nachgewiesen werden", sagt sie.

Die Juristin konnte kein durchgängiges Schema feststellen, nach dem Kinder entzogen wurden. Sie schätzt die Zahl der Zwangsadoptionen im Gegensatz zu Katrin Behr auf unter 100.