Berlin. Im Streit über den Sitz der Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach im Rat der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" hat die Union neue Vorwürfe gegen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erhoben. "Der Außenminister schadet den Interessen Deutschlands", sagte der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Michael Kretschmer dem "Spiegel". Ähnlich äußerte sich der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl. "Westerwelle muss sich ernsthaft fragen, ob er Außenminister Deutschlands oder Polens ist." Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder macht sich für Steinbach stark. Es gebe keinen Grund, sie abzulehnen, sagte er der "FAS". Westerwelle lehnt ihre Ernennung ab, weil er glaubt, dass sie das deutsch-polnische Verhältnis belaste. Steinbach pochte in der "Bild am Sonntag" auf ihren Sitz: "Die Entschließung des Bundes der Vertriebenen für meine Benennung liegt postfertig auf dem Schreibtisch."