Rund 60 Prozent ging in die Tagesbetreuung. Immer mehr Kinder müssen vor ihren Eltern geschützt werden.

Wiesbaden. Die öffentliche Hand hat 2008 deutlich mehr Geld in die Kinder- und Jugendhilfe gesteckt. Die Ausgaben stiegen um 7,9 Prozent auf 24,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In die Kindertagesbetreuung floss mit 14,5 Milliarden Euro mehr als die Hälfte der Bruttoausgaben (59 Prozent).

Für Erziehungshilfen gaben die öffentlichen Träger mit insgesamt 6,4 Milliarden Euro gut ein Viertel der Bruttoausgaben (26 Prozent) aus. Davon entfielen 3,7 Milliarden Euro auf die Unterbringung junger Menschen außerhalb des Elternhauses in Vollzeitpflege, Heimerziehung oder in einer anderen betreuten Wohnform. Für die sozialpädagogische Familienhilfe erhöhten sich die Ausgaben um 21,3 Prozent auf rund 542 Millionen Euro.

Für Jugendarbeit – zum Beispiel außerschulische Jugendbildung, Kinder- und Jugenderholung oder Jugendzentren – wurden 1,5 Milliarden Euro oder 6,3 Prozent der Gesamtausgaben aufgewendet.

Die Ausgaben für vorläufige Schutzmaßnahmen – dazu gehört insbesondere die sogenannte Inobhutnahme bei Gefährdung des Kindeswohls – stiegen von 96 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 118 Millionen Euro 2008 (plus 23,1 Prozent). Die Einnahmen aus der Kinder- und Jugendhilfe – vor allem aus Gebühren und Teilnahmebeiträgen – lagen bei 2,3 Milliarden Euro. Damit wurden netto rund 22,3 Milliarden Euro aufgewendet (plus 8,3 Prozent gegenüber 2007). (AP/HA)