"Helfen Sie, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen." So lautet das oberste Gebot für Zeugen von Gewalttaten, sagen die Experten der Polizei. Bei heiklen Situationen sollte das Opfer und nicht der Täter angesprochen werden. "Solidarisieren Sie sich mit dem Opfer", sagt der Hamburger Polizeisprecher Ralf Meyer. Ein "Kommen Sie mal her und setzen sich zu mir" würde deeskalierend wirken, der Täter würde sich weniger provoziert fühlen. Falls der Waggon mit mehreren Passagieren besetzt ist, sollten weitere Zeugen gezielt angesprochen werden. "Es reicht oft schon, wenn einer den Anfang macht. Die Übrigen solidarisieren sich fast automatisch", so Meyer. Im Zweifelsfall sollte schnell der Fahrer über den Notruf informiert werden. Dennoch: "Der Schritt, sich einzumischen, ist eine schwierige Entscheidung. Diese kann nur jeder für sich selbst treffen." Wenn man es nicht tut, sollte man wenigstens sofort die Polizei rufen und sich den Beamten als Zeuge zur Verfügung stellen.