Sieben Milliarden Menschen werden 2012 die Erde bevölkern, rund 200 Millionen mehr als zurzeit. Anlässlich des heutigen Weltbevölkerungstags hat das statistische Bundesamt entsprechende Prognosen der Uno vorgestellt.

Wiesbaden. Ihnen zufolge wächst die Weltbevölkerung zwar weiter, aber im Vergleich zu früher langsamer. Bis 2050 wird sie auf 9,1 Milliarden Menschen ansteigen. Das sind rund 2,5 Milliarden mehr als zurzeit. Zum Vergleich: In den Jahren von 1950 bis 2000 hatte sich die Zahl noch mehr als verdoppelt. Sie war von 2,5 Milliarden (1950) auf 6,1 Milliarden (2000) gestiegen.

Die Bevölkerung wächst nicht nur langsamer, sondern längst nicht überall. 2050 wird es 40 Millionen weniger Europäer geben. In Deutschland wird die Einwohnerzahl von derzeit 82 auf 70,5 Millionen sinken.

Während die Bevölkerung vieler industrialisierter Staaten schrumpft, nimmt sie in Entwicklungsländern zu. Die Zahl der Afrikaner wird sich bis Mitte dieses Jahrhunderts nahezu verdoppeln auf fast zwei Milliarden - trotz Kriegen, Hungersnöten und der hohen Aidsrate. Der Anteil der Afrikaner an der Weltbevölkerung wird damit von 15 auf 21,8 Prozent ansteigen. Auch in Asien werden bis 2050 über eine Milliarde Menschen mehr leben, die meisten davon in Indien, das China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen wird.

Die Deutsche Stiftung warnt vor den Gefahren, die mit dem Anstieg verbunden sind: Mit der Einwohnerzahl der armen Länder steige auch der Druck auf die angespannte Ernährungslage, die Gesundheits- und Bildungssysteme. Ähnlich schätzen dies offenbar die Staats- und Regierungschefs der G8 ein. Während ihres Gipfels einigten sie sich darauf, Bauern in armen Ländern mit 20 Milliarden Dollar in den kommenden drei Jahren zu unterstützen.

Die DWS-Geschäftsführerin sieht allerdings auch in anderen Bereichen Handlungsbedarf. "Wenn wir Armut und Hunger verringern wollen, müssen Familienplanung, Aufklärung und Gesundheitsfürsorge für Frauen stärker gefördert werden", sagte Bähr. Wenn Frauen frei entscheiden können, wie viele Kinder sie bekommen, habe das laut Bähr unmittelbare Auswirkungen auf das Bevölkerungswachstum von Ländern und damit auch auf deren ökonomische Entwicklung.