Im Terrorprozess gegen die Sauerland-Zelle hat das Oberlandesgericht Düsseldorf gestern einen der vier Angeklagten von der Hauptverhandlung ausgeschlossen.

Düsseldorf - Wegen fortgesetzten Störens wurde Adem Yilmaz am dritten Verhandlungstag von der Anklagebank in seine Zelle abgeführt. Yilmaz sagte kurz nach Wiedereröffnung der Verhandlung: "Ich möchte zurück in meine Zelle." Der Vorsitzende Richter drohte ihm daraufhin damit, ihn für einen Tag von der Hauptverhandlung auszuschließen. Der Beschuldigte sagte dazu mehrfach: "Dann tun Sie es doch." Das Gericht ließ ihn daraufhin aus dem Hochsicherheitstrakt abführen.

Zusätzlich verhängte der Terrorismussenat eine weitere Woche Ordnungshaft gegen den 30-Jährigen, weil dieser am dritten Prozesstag erneut beim Eintreten der Richter nicht aufgestanden war. In der vergangenen Woche hatte das Gericht aus demselben Grund bereits zwei Wochen Ordnungshaft gegen den Angeklagten verhängt.

Breiten Raum nahm bei der Fortsetzung des Prozesses die Frage ein, ob die durch monatelange Observierungen erlangten Beweise gegen die mutmaßlichen Terroristen vor Gericht verwertet werden dürfen. Der Staatsschutzsenat lehnte Anträge der Verteidigung ab, die ein Verwertungsverbot der abgehörten Telefongespräche und Unterhaltungen in Wohnräumen sowie der Überwachung von E-Mails forderte.