Die Bundesministerin für Landwirtschaft Ilse Aigner (CSU) hat den Anbau der genveränderten Kartoffel Amflora genehmigt.

"Von dieser Freisetzung geht keine Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt aus", sagte Aigner.

Hersteller der Kartoffelsorte ist BASF. Das Unternehmen hat sich zu besonderen Sicherheitsmaßnahmen für den Versuchsanbau von Amflora verpflichtet. So werden statt der geplanten 150 Hektar nur 20 Hektar an einem einzigen Standort in Mecklenburg-Vorpommern mit der Genkartoffel bebaut. Zudem wird ein Wildschutzzaun um die Felder gebaut, der besonders bewacht wird.

Die Genveränderung in der Kartoffel bewirkt eine höhere Stärkezusammensetzung, die für die industrielle Nutzung etwa in der Papierindustrie nützlich sein kann. BASF begrüßte die Entscheidung. Vorstand Stefan Marcinowski sagte: "Wir sehen unsere freiwilligen Maßnahmen als einen Beitrag zur Entspannung der derzeit stark emotional geführten Diskussion zur Grünen Gentechnik."

Beispiele dazu legten die Grünen - Parteichefin Claudia Roth: "Wir wollen keine genmanipulierten Lebensmittel" - und die CSU vor. Bayerns Umweltminister Markus Söder reagierte "sehr enttäuscht" auf das Ja seiner Parteikollegin: "Es ist das falsche Signal." Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte sich gegen den Anbau von Genmais und Amflora ausgesprochen. Er gab sich zurückhaltend: "Das ist eine Entscheidung, die allein die Bundeslandwirtschaftsministerin zu fällen hat." Er betonte, er habe keinerlei Druck auf Aigner ausgeübt, die Amflora-Versuche zu verbieten.