Es schien, als könne er die Zeit nicht abwarten: Bereits eine Minute nach Öffnung der Wahllokale um acht Uhr gab Michael Naumann im Blankeneser Bootshaus vom "Ring der Einzelpaddler" seine Stimme ab, das direkt an der Elbe liegt (Wahlbezirk 223.08). Auch danach gönnte sich der beurlaubte "Zeit"-Herausgeber keine Entspannung von dem fast zwölf Monate langen Terminmarathon. Naumann begab sich vielmehr sofort auf den Hamburger Fischmarkt, wollte auch auf dem letzten Drücker weiter um Stimmen werben: "Das ist ein religiöser Feiertag, kein politischer. Da darf man noch weiter reden", sagte er. Ab 13.30 Uhr verteilte der Kandidat am Millerntorstadion zusammen mit Jusos SPD-Broschüren, bevor er ab 14 Uhr das Spiel des FC St. Pauli gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth von der Tribüne aus mitverfolgte. Nach den ersten belastbaren Hochrechnungen wollte Naumann zunächst im Kurt-Schumacher-Haus zu den Mitgliedern sprechen, danach ins CCH fahren. Auch am Sonnabend hatte er sich keine Pause genehmigt.