Jetzt soll Bundespräsident Horst Köhler in die Debatte um Jugendkriminalität eingreifen. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Deutschlands, Kenan Kolat, sagte, Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) schüre "rassistische Ressentiments". Kolat bat deshalb das Staatsoberhaupt um Hilfe. Mehr als 100 Ausländerorganisationen warfen Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, Koch "aus wahltaktischen Gründen Rückendeckung in seinen populistischen Parolen" zu geben. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla wies die Anwürfe als "empörend" zurück. Unterdessen hat Koch eigene Defizite beim Umgang mit jungen Straftätern eingeräumt. Er bestätigte, dass hessische Gerichte bei der Bearbeitung von Jugendstrafsachen im Bundesländer-Vergleich hinten liegen. "Das ist eine der Hausaufgaben, die wir noch haben", sagte Koch.