DÜSSELDORF. Wenn seine Bomben explodiert wären, hätte dies Hunderten von Menschen das Leben kosten können: Gestern, eineinhalb Jahre nach den versuchten Anschlägen auf zwei Regionalzüge, begann in Düsseldorf der Prozess gegen "Kofferbomber" Youssef al-H. (23). Während die Anklage von einem heimtückischen Plan sprach, der nur wegen einer Panne gescheitert sei, bestritt die Verteidigung jede Tötungsabsicht. Der Libanese habe bewusst auf das Zünden des Propangasgemisches verzichtet - er habe nur mit einem "demonstrativen Akt" gegen die Mohammed-Karikaturen in Zeitungen protestieren wollen. Fast zeitgleich mit dem Prozess in Düsseldorf wurde Youssefs Komplize Jihad H. in Beirut zu zwölf Jahren verurteilt. Youssef selbst erhielt dort in Abwesenheit die Todesstrafe, die aber in ein Lebenslänglich umgewandelt wurde.