BERLIN. Auch nach Vorlage des Entwurfs für die Pflegereform streiten Union und SPD über den geplanten Pflegeurlaub und andere zentrale Punkte des Projekts. Die SPD wolle Arbeitnehmern die Möglichkeit zum bezahlten Pflegeurlaub von maximal zehn Tagen geben, sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). "Wir wollen das, die CDU will zehn Tage unbezahlten Urlaub." Nach Schmidts Entwurf sollen Arbeitnehmer maximal zehn Tage Zusatz-Urlaub zur Organisation der Pflege und dabei 70 Prozent des Bruttolohns bekommen können. Schmidt bezifferte die Kosten hierfür auf maximal 100 Millionen Euro, während die Union von bis zu 750 Millionen Euro ausgeht. Von den 600 000 neuen Pflegefällen im Jahr werde es voraussichtlich bei nur rund einem Drittel Pflegeurlaub geben, sagte die Ministerin.

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen kritisierte die Pläne für bessere Kontrollen in der Pflege. Geschäftsführer Peter Pick bemängelte vor allem, dass die Verbände von Pflege-Anbietern ein Mitspracherecht bei der geplanten Veröffentlichung der Prüfergebnisse haben sollen.