Kommentar

Herdprämie, Rabenmütter, Kita-Zwang: Im internen Unions-Streit um ein Betreuungsgeld mutet schon die Rhetorik an wie politisches Gefechtsdonnern aus vergangenen Tagen. Es zeigt sich aber, dass hinter diesem Grollen ein Grundsatzkonflikt dräut. Er lässt sich nicht lösen mit einem gepflegten Kompromiss unter Gleichgesinnten, mit einem bisschen Betreuungsgeld hier und etwas Kita-Ausbau da.

Da baut sich eine neue Front auf zwischen Berlin und Bayern, zwischen einer forschen Ministerin von der Leyen und einem Triumvirat aus Beckstein, Huber, Glück. Die Traditionalisten in der CSU und die Modernisierer in der CDU wittern beim jeweiligen Gegenüber, dass es für falsche Werte einstehen könnte: die einen für staatliche Verwahranstalten, die anderen für Kinder, Küche, Kirche.

Solange dieser Argwohn zwischen Bundespolitikern und Landesfürsten schwebt, wird sich immer wieder Streit entzünden um die eine Richtung der Familienpolitik der Union.