Es ist das Phänomen der "gefühlten Kriminalität", an dem auch die Medien ihren Anteil haben: Ein Großteil der Deutschen glaubt, dass die Krimininalität, insbesondere die Zahl der Kapitaldelikte, in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat. Nach einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) schätzten die 2000 Befragten, dass etwa die Gesamtkriminalität in zehn Jahren um 37 Prozent zunahm, die Zahl der Morde um 27 Prozent. Die Zahl der Sexualmorde, so glaubten die Befragten, habe sich sogar verdreifacht - obwohl laut Polizeistatistik die Zahlen bei diesen Delikten seit Jahren rückgängig sind. "Die Menschen verschätzen sich so krass wie nie zuvor bei der Kriminalitätslage", sagte Institutsleiter Christian Pfeiffer. Eine Erklärung sei der Medienkonsum: "Der Sendeanteil, der dem Thema Kriminalität gewidmet wird, hat stark zugenommen."