In ihrer Beurteilung der Pflegereform widersprechen sich die großen Sozialverbände in Deutschland zum Teil. Der VdK sprach davon, dass die Rentner wieder einmal die Dummen seien. "Wir hätten uns außerdem eine Pflegestufe null gewünscht", sagte VdK-Referent Jens Kaffenberger. Wer unter 90 Minuten Pflegebedarf habe, gehe leer aus. Außerdem hätten gerade Demenzkranke, die noch körperlich fit seien, trotzdem großen Pflegebedarf. Mit den Pflegestufen müsse man flexibler umgehen.

Für den Sozialverband Deutschland sagte Dorothee Winden: "Es gibt sehr viele Verbesserungen. Für die Angehörigen gibt es schon eine Entlastung, weil sie zusätzliche Pflegeleistungen einkaufen können." Die Einrichtung einer Pflegezeit begrüßt der SOVD.

Da die private Pflegeversicherung anders als die gesetzliche über Rückstellungen in Milliardenhöhe verfügt, befürworten auch einzelne Verbände und Gewerkschaften, dass die Privaten einen Ausgleich zahlen. Ihr Argument: Nur die soziale Pflegeversicherung finanziert die Qualitätssicherung der Pflege. Die Privaten hätten daran derzeit keinen Anteil, profitierten aber von den Verbesserungen.