Matthias Scheil zum angedrohten Rauchverbot im Auto

Das Private ist auf dem Rückzug - gejagt von der Allmacht des regelwütigen Staates. Jetzt sollen seine Hände in eines der letzten Refugien der Selbstbestimmung greifen. In der schützenden Hülle seines eigenen Autos, im Ur-Reservat des Privaten, wollen Politiker dem Fahrer das Rauchen verbieten. Da kann man nur mit Erwin Huber sagen: "So ein Schmarrn!"

Unbestreitbar ist Rauchen ein Laster und lebensgefährlich. Unbestreitbar ist auch, dass Nichtraucher nicht mit den Abgasen einer Sucht gesundheitlich geschädigt werden sollten. Es stellt sich aber wirklich die Frage, ob der Staat in einem so auf das Individuum begrenzten Raum wie der Kabine eines Autos nicht wenigstens die Frage des Rauchens oder Nichtrauchens der Entscheidungsfähigkeit des Bürgers überlassen kann. Wer aus Sicherheitsbedenken glaubt, den Menschen überhaupt nicht mehr frei agieren lassen zu dürfen, der müsste im Auto auch Limonadendosen, Müsliriegel, Radios und Händchenhalten verbieten. Das lenkt alles ab.

Also: So weit sollten wir nicht gehen - weder im Namen des Gesundheitsschutzes noch der Verkehrssicherheit.