HAMBURG. Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker sieht es als großes Verdienst der früheren rot-grünen Bundesregierung an, den Reformprozess in Deutschland angestoßen zu haben.

"Die Reformprozesse mussten, um eine gewisse Chance ihrer Durchsetzbarkeit zu haben, von links angestoßen werden. Das hat Schröder in seiner eigenen Partei, mit ihrer großen Nähe zu den Gewerkschaften, gegen starken dortigen Widerstand begonnen - und das bleibt sein Verdienst", sagte Weizsacker in einem Abendblatt-Interview.

In Sachen Gleichberechtigung und Familienpolitik mahnte er ein weiteres Umdenken an und stellte das Nachbarland Frankreich als Beispiel hin.