Die durch Klimaveränderungen bedingte Verschiebung von feuchten und trockenen Gebieten in Europa werde Deutschland zweiteilen. Darin sind sich Wissenschaftler unterschiedlicher Institute weitgehend einig.

Während es im Süden und Westen des Landes tendenziell feuchter werde, müsse man im Osten mit zunehmenden Dürreperioden rechnen. Vor allem Brandenburg sei in den nächsten Jahren davon betroffen, ist man sich beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) sicher.

In einem Szenario für den Zeitraum bis 2055 berechnete das PIK im vergangenen Jahr die klimatische Entwicklung bei einem Temperaturanstieg von 1,4 Grad Celsius. Danach reduzieren sich die Niederschläge verglichen mit dem Zeitraum 1951 bis 2000 im Sommer um knapp acht, im Winter um gut neun Prozent. Die Verdunstung nimmt den Prognosen zufolge um bis zu 20 Prozent zu, und zwar besonders in den Wintermonaten, wenn mehr Wasser als im Sommer vorhanden ist.

Auf die gegenwärtigen Krisenzeichen in der Natur hat der Leiter des Landesumweltamtes Brandenburg, Matthias Freude, dieser Tage in der "Berliner Zeitung" hingewiesen. Vor allem in Brandenburg zeichneten sich bereits erhebliche Ernteausfälle ab, weil die sandigen Böden der Mark das Wasser schlecht speichern könnten.

"Schlimm trifft die Trockenheit auch die Spree", sagte Freude. "In ihr leben viele Tiere, die fließendes Wasser benötigen. Normalerweise führt die Spree bei Leibsch unterhalb des Spreewaldes zu dieser Zeit 10 bis 15 Kubikmeter je Sekunde. Jetzt sind es 0,7 Kubikmeter, da fließt jetzt kaum noch was."