BERLIN. Kinder von Zuwanderern sollen die deutsche Sprache schon im Kindergarten lernen. Das sieht eine Erklärung zur Integration vor, die das Bundeskabinett heute beschließen will, wie "Die Welt" berichtete. Kurz vor dem Integrationsgipfel, der am Freitag im Kanzleramt stattfindet, zeichnen sich damit erste Umrisse des "nationalen Integrationsplans" ab, der bis zum Jahresende erarbeitet werden soll.

In der Erklärung mit dem Titel "Gutes Zusammenleben - klare Regeln" wird von Zuwanderern nach Deutschland die Bereitschaft gefordert, das Grundgesetz und die gesamte Rechtsordnung vorbehaltlos zu akzeptieren. Zudem müßten sie durch das Erlernen der deutschen Sprache "ein sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zu Deutschland" setzen.

Zu dem Treffen unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer (CDU), sind rund 70 Vertreter von Bund, Ländern, Kommunen, Sozialverbänden und Migranten eingeladen.

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) hat sich unterdessen ebenfalls für eine verstärkte Spracherziehung in vorschulischen Einrichtungen ausgesprochen. "Sprache ist Voraussetzung für jede Art von Auseinandersetzung und Umgang miteinander", sagte sie gestern in Darmstadt. Defizite müßten in staatlichen Bildungseinrichtungen aufgearbeitet werden.