Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Broschüre mit dem Titel "Argumente gegen das Deutschlandlied" von 1990 neu aufgelegt. "Als Bildungsgewerkschaft treten wir Stimmungen des Nationalismus und der ,deutschen Leitkultur' entgegen und betonen die Notwendigkeit einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart des Nationalismus in Deutschland und mit der Geschichte und Gegenwart des ,Deutschlandliedes'", heißt es. Mit der Broschüre reagiere man auf den angeblich "natürlichen" Patriotismus in WM-Zeiten.

Hamburgs GEW-Chef Klaus Bullan begrüßte die Aktion. Man erkläre keinesfalls jeden Hymnensänger zum Nationalisten. Es gehe darum, das Deutschlandlied kritisch zu hinterfragen - auch weil der Autor Antisemit gewesen sei. Bullan kündigte an, die GEW werde die Broschüre in Hamburg verteilen und für eine Thematisierung im Unterricht eintreten. Der Sprecher der Bildungsbehörde, Alexander Luckow, sagte, die Aktion sei "unnötig". Entstehungskontext und Text des Liedes seien bereits Bestandteil des Unterrichts.