Kommentar

Debatten über die Integration von Ausländern gehen in Deutschland meist schief. Sie verlaufen recht verkrampft, werden oft mit einem aggressiven Unterton geführt. Statt gemeinsam Probleme im gesellschaftlichen Zusammenleben zu identifizieren und um deren Lösung zu streiten, schlagen sich die Kontrahenten lieber Schlagworte um die Ohren. Doch Streitereien um Begriffshülsen wie "Einwanderungsland", "Multikulti" und "Leitkultur" vergiften allenfalls das Gesprächsklima.

Das hilft so wenig weiter wie beharrliches Drumherumreden. Machen wir uns doch nichts vor: Es gibt kein Integrationsproblem mit Ausländern generell. Es gibt vor allem ein Integrationsproblem mit Ausländern, die nicht aus dem christlich-abendländischen, sondern aus dem islamischen Kulturkreis kommen. Bei ihnen gesellen sich zum Sprachproblem als weitere Hürden eine andere Religion und eine andersartige Kultur.

Niemand will ihnen Religion und Kultur nehmen. Das gebietet die Achtung vor der Menschenwürde, aber auch die Toleranz, die zum Wertekanon einer offenen und freiheitlichen Gesellschaft gehört. Aber ein radikaler Islam, der die Grundregeln unserer Demokratie so wenig akzeptieren will wie etwa die Gleichberechtigung der Frau, paßt nicht zu unserer offenen Gesellschaft.

Wer dauerhaft in Deutschland leben will, sollte sich aber nicht nur an die Grundregeln halten, die das Grundgesetz gibt. Er sollte auch die deutsche Sprache erlernen. Natürlich muß der deutsche Staat Hilfestellung geben. Aber gefordert sind in erster Linie Ausländer selbst, zumal Eltern unter ihnen. Wer nicht dafür sorgt, daß ihre Kinder genügend Deutsch lernen, versündigt sich an ihnen, weil sie ihnen Zukunftschancen verbauen. Die Schuld für solche Versäumnisse von Eltern ist dann nicht beim deutschen Staat zu suchen.