Die SPD will mit einem Lohnsteuerbonus Arbeitnehmer erfreuen und Bürokratie abbauen. Den Bonus von 300 Euro sollen die Arbeitnehmer erhalten, die...

Die SPD will mit einem Lohnsteuerbonus Arbeitnehmer erfreuen und Bürokratie abbauen. Den Bonus von 300 Euro sollen die Arbeitnehmer erhalten, die neben Einkünften aus nicht selbstständiger Tätigkeit keine weiteren Einkünfte haben und auf eine Steuererklärung verzichten. Für sie soll es nach den Plänen der SPD reichen, dem Finanzamt per Postkarte den Verzicht auf die Erklärung mitzuteilen.

Der Lohnsteuerbonus ist eine Option für Arbeitnehmer. Er richtet sich vor allem an Klein- und Durchschnittsverdiener und diejenigen, die keine hohen Werbungskosten haben zum Absetzen beim Fiskus. Wer also über das Jahr keine Quittungen mehr im Schuhkarton sammeln möchte, um am Ende nur 70 oder 90 Euro erstattet zu bekommen, könnte ein solches Angebot nutzen und keine Steuererklärung mehr abgeben. Er bekäme dann nach einer Mitteilung ans Finanzamt 300 Euro (Verheiratete 600).

Wer hingegen hohe Werbungskosten hat oder glaubt, er bekomme vom Fiskus mehr Geld zurück, der kann weiter eine Erklärung abgeben. Dann ändert sich nichts. Aus Sicht der SPD würden Bürger und Finanzämter entlastet. Kapitalerträge sind mit der seit 2009 geltenden Abgeltungssteuer erfasst. Wer Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung hat, kann das Angebot nicht nutzen. Kindergeld und Riester-Zulagen würden wie bisher bezahlt, auch der Lohnsteuerabzug bliebe wie bisher gleich. Rentner können nicht in das Modell einbezogen werden, weil sie unversteuertes Einkommen beziehen. Wie viele Arbeitnehmer das Angebot nutzen könnten, ist völlig offen.