Die FDP setzt im Europawahlkampf auf ihre bewährte Frontfrau Silvana Koch-Mehrin. Die 38-Jährige wurde von Parteidelegierten mit knapp 96 Prozent...

Berlin. Die FDP setzt im Europawahlkampf auf ihre bewährte Frontfrau Silvana Koch-Mehrin. Die 38-Jährige wurde von Parteidelegierten mit knapp 96 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Europaliste gewählt. Sie ist seit 2004 Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament (EP). Nach zehn Jahren ohne Mandat war die FDP vor fünf Jahren unter Koch-Mehrin ins EP zurückgekehrt. Die Liberalen erhielten damals 6,1 Prozent der Stimmen und sieben Sitze. An diesen Erfolg wollen sie bei der Wahl am 7. Juni anknüpfen.

Die CSU nominierte ebenfalls für die Europawahl die Strauß-Tochter Monika Hohlmeier für den als sicher geltenden Listenplatz sechs. Die von CSU-Chef Horst Seehofer unterstützte Tochter des früheren CSU-Chefs Franz Josef Strauß gilt in Teilen der Partei als umstritten.

Die niedersächsische CDU machte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen unterdessen zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl am 27. September. Die Ministerin, die den Wahlkreis von Friedbert Pflüger in Hannover übernimmt, hat bisher noch keinen Sitz im Bundestag. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird ihr Direktmandat im Wahlkreis 15 (Stralsund/Nordvorpommern/Rügen) verteidigen.

Die Nominierungen der vielen Kandidatinnen erfolgte pünktlich zum 90. Geburtstag des Frauenwahlrechts. Am 19. Januar 1919 konnten beide Geschlechter zum ersten Mal gemeinsam wählen. Damals zogen 41 Frauen in die erste Nationalversammlung ein, knapp zehn Prozent. Inzwischen stellen die Frauen im Bundestag einen Anteil von rund 32 Prozent.