Immer mehr Hartz-IV-Empfänger setzen sich vor Gericht gegen Entscheidungen der Behörden zur Wehr.

Frankfurt/Main. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) stieg die Zahl der Klagen vor deutschen Sozialgerichten bis einschließlich November um mehr als 23 Prozent auf rund 122.000. Im gesamten Jahr 2007 seien es erst 99.000 gewesen, sagte BA-Sprecherin Adriana Galunic.

Die Klagen betreffen nach Worten der BA-Sprecherin in den meisten Fällen die Berechnung von Leistungen etwa für die Unterkunft oder das Heizen. Darüber hinaus ließen viele Menschen auch Sanktionen im Zusammenhang mit der Anrechnung von Einkommen oder Vermögen gerichtlich überprüfen.

Wegen der gigantischen Klagewelle im Zusammenhang mit der Hartz-IV-Unterstützung müssen an vielen Sozialgerichten immer mehr Richter eingestellt werden. Am größten deutschen Sozialgericht in Berlin wuchs ihre Zahl seit dem Start der Reform 2005 von 59 auf 103.

Auch in Hamburg ist die Zahl der Klagen hoch. Die Klageflut hat zu einer Überlastung des Sozialgerichts und zu Personalnot geführt.