Auch knapp zwei Wochen nach seinem folgenschweren Ski-Unfall hat der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) Erinnerungslücken und...

Jena. Auch knapp zwei Wochen nach seinem folgenschweren Ski-Unfall hat der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) Erinnerungslücken und Beeinträchtigungen seines Bewusstseins. Das teilte der Direktor der Neurochirurgie am Uniklinikum Jena, Rolf Kalff, gestern auf einer Pressekonferenz mit. Althaus sei "bis auf Weiteres" noch nicht vernehmungsfähig. Er könne nächste Woche in eine Spezialrehabilitationsklinik verlegt werden. Althaus habe immer wieder Phasen, in denen er zeitlich und örtlich nicht vollständig orientiert sei. Er könne sich an den Unfall nicht erinnern. Die Nachricht vom Tod der Skifahrerin, mit der er am 1. Januar in Österreich zusammengestoßen war, habe er mehrere Male wieder vergessen, berichtete Kalff.

Althaus' Ehefrau Katharina wandte sich gestern mit einer bewegenden Erklärung an die Öffentlichkeit, die von der Thüringer Staatskanzlei verbreitet wurde. "Ich bin dankbar dafür, dass mein Mann den Skiunfall in Österreich trotz seiner erheblichen Verletzungen überlebt hat und inzwischen über den Berg ist", sagte Katharina Althaus. "Es macht mich weiterhin sehr betroffen, dass eine Skifahrerin bei dem Unfall ihr Leben verlor. Ich schließe sie und ihre Familie täglich in meine Gebete ein."

Sie bedankte sich bei den Ärzten in Schwarzach, wo Althaus nach dem Unfall behandelt wurde, und beim Ärzteteam des Universitätsklinikums Jena. "Tief bewegt haben uns die unzähligen Genesungswünsche, die aus Thüringen und ganz Deutschland eingegangen sind. Sie geben Kraft, machen Mut und sind eine wichtige Stütze", so Katharina Althaus. Sie bat um Verständnis, dass ihr Mann für die Rekonvaleszenz "viel Ruhe und Geduld" brauche.

Die österreichische Staatsanwaltschaft erklärte, sie werde zunächst nicht die deutsche Polizei um eine Vernehmung von Althaus ersuchen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Leoben, Walter Plöbst, sagte, grundsätzlich müsse in Österreich ein Hauptverfahren eingeleitet werden. Eine Vernehmung könne durch direkten Kontakt der Polizei in Österreich und Deutschland vereinbart werden.