Nach dem Mordanschlag auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl vor einem Monat haben Ermittler und Verfassungsschutz Zweifel an einer Tat von... Sehen Sie hier Bilder von Alois Mannichl.

Passau. Nach dem Mordanschlag auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl vor einem Monat haben Ermittler und Verfassungsschutz Zweifel an einer Tat von Rechtsextremen genährt. "Hätten wir Hinweise, würden wir diese sofort weiterleiten. Das ist bisher nicht der Fall", sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, der "Welt". Der derzeitige Ermittlungsstand erlaube noch keine abschließende Bewertung. Der Verfassungsschutz beobachtet die rechtsextreme Szene auch mithilfe von V-Leuten.

Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und andere Medien berichteten, es gebe erhebliche Zweifel, dass die Bluttat von einem unbekannten Neonazi begangen wurde. Der Polizeichef war am 13. Dezember vor seinem Wohnhaus niedergestochen und schwer verletzt worden. Spekulationen über einen familiären Hintergrund des Angriffs wies Mannichl als "Quatsch" zurück. "Ich bin wütend", sagte er der "Passauer Neuen Presse".

Unterdessen ist die Zahl rechtsextremistischer Straftaten im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen. Bis Mitte Dezember wurden 18 332 Delikte registriert und damit bereits mehr als im gesamten Rekordjahr 2006 mit 17 597 Fällen. 2007 lag die Gesamtzahl bei 17 176. Das Bundesinnenministerium bestätigte die von der "Welt" veröffentlichten Zahlen.

Es handelt sich um Angaben aus der Statistik des Bundeskriminalamts; die Meldefrist läuft aber noch bis Ende Januar.