Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben die deutschen Steuerzahler im vergangenen Jahr rund 917 Millionen Euro gekostet. Damit lagen die Ausgaben...

Berlin. Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben die deutschen Steuerzahler im vergangenen Jahr rund 917 Millionen Euro gekostet. Damit lagen die Ausgaben um rund 21 Millionen Euro über den Planungen, wie aus einem Bericht des Verteidigungsministeriums hervorgeht, der gestern vorgelegt wurde. Insgesamt war die Bundeswehr 2008 an zwölf Auslandseinsätzen beteiligt.

Am teuersten war mit 536 Millionen Euro die Beteiligung an der internationalen Sicherheitstruppe in Afghanistan (Isaf). Der Kosovo-Einsatz Kfor schlug mit 158 Millionen Euro zu Buche, der Libanon-Einsatz mit 100 Millionen. Die Beteiligung am Anti-Terror-Einsatz der USA, Operation Enduring Freedom, belastete das Budget mit 54 Millionen Euro. Der Unifil-Einsatz der Deutschen Marine vor der libanesischen Küste kostete rund 101 Millionen Euro. Den kleinsten Kostenfaktor machte der Einsatz im Sudan (1,7 Millionen Euro) aus. Für die am 19. Dezember 2008 beschlossene Piraten-Bekämpfung am Horn von Afrika wurden für die restlichen zwölf Tage des Jahres 500 000 Euro angegeben.

Der Erhalt des Wehrmaterials schlug mit 156 Millionen Euro zu Buche. Das waren rund 73 Millionen Euro mehr, als für das Jahr veranschlagt worden waren. Die Kosten erklärte das Verteidigungsministerium in seinem Bericht für den Haushaltsausschuss des Bundestages unter anderem mit Personalausgaben. So wurde bei Isaf die Lohnzahlung für Ortskräfte in Afghanistan erhöht. Außerdem wurden mehr gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt. Dazu kamen noch rund 271 Millionen Euro für "nicht aufteilbare" sachliche "Verwaltungsausgaben" wie Benzin und Materialtransport.