Guido Westerwelle hat einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen auf Bundesebene eine Absage erteilt. Die größeren Gemeinsamkeiten habe seine Partei derzeit trotz deren Linkskursus noch mit der Union, sagte der FDP-Chef.

Erfurt. FDP-Chef Guido Westerwelle hat einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen auf Bundesebene eine Absage erteilt. Die größeren Gemeinsamkeiten habe seine Partei derzeit trotz deren Linkskurses noch mit der Union, sagte Westerwelle gestern auf einer Konferenz zur FDP-Wahlkampfstrategie in Erfurt. "Ich bin für eine bürgerliche Mehrheit, weil die Alternativen nicht überzeugend sind." Er halte eine Ampel-Konstellation "nach Lage der Dinge für ausgeschlossen". Sie habe "derzeit keine ausreichende inhaltliche Grundlage".

Teile der Grünen-Spitze hatten in der vergangenen Woche Offenheit für eine "Ampel" signalisiert. SPD-Spitzenpolitiker werben schon länger um eine Beteiligung der FDP an so einer Konstellation. In Umfragen kam die FDP zuletzt auf Werte von 15 bis 17 Prozent. "Die FDP will regieren, aber nicht um jeden Preis. Nicht um den Preis der Selbstverleugnung", sagte Westerwelle dazu. Ihr größtes Kapital sei ihre Glaubwürdigkeit. Das hätten die Debatten nach der Bundestagswahl 2005, aber auch die Landtagswahl in Hessen gezeigt. Die guten Umfragewerte würden zwar beflügeln. Letztlich zählten aber Wahlergebnisse. Westerwelle bezeichnete die FDP als die Partei, "die die soziale Marktwirtschaft noch will". An der Strategiekonferenz nahmen Vertreter aller 16 Landesverbände teil.