Im Jahr 2000 vereinbarte die damalige rot-grüne Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder mit der Stromwirtschaft den Ausstieg aus der Nutzung...

Im Jahr 2000 vereinbarte die damalige rot-grüne Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder mit der Stromwirtschaft den Ausstieg aus der Nutzung der Atomkraft in Deutschland. Grundlage für diesen "Konsens" waren die sogenannten Reststrommengen, die in den einzelnen Reaktoren jeweils noch produziert werden durften. Um das Jahr 2022 herum soll laut dieser Vereinbarung der letzte Reaktor vom Netz gehen.

Heute laufen noch 17 Reaktoren, darunter vier in Norddeutschland: Brokdorf, Brunsbüttel und Krümmel sowie Unterweser. Brunsbüttel und Krümmel stehen nach Störfällen seit Juni 2007 still.

Die Union und die FDP wollen den Ausstieg aus der Atomkraft schnell kippen, sofern sie nach der Bundestagswahl im September die Mehrheit für die Bildung einer Koalition bekommen. Die SPD, die Grünen und die Linkspartei sind für den Vollzug des Ausstiegsbeschlusses. In der Großen Koalition haben sich Union und SPD in dieser Frage 2005 quasi auf Neutralität verständigt.

Auftrieb erhalten die Befürworter der Atomkraft in Deutschland durch positive politische Voten für die Technologie in europäischen Staaten, die jahrelang ebenfalls einen Ausstiegskurs verfolgten: Schweden, die Schweiz und Italien.