Eine Milliarde Euro mehr an Honoraren fordern die etwa 140 000 Praxisärzte in Deutschland. Sie rechtfertigen diese Forderung mit falschen...

Hamburg/Berlin. Eine Milliarde Euro mehr an Honoraren fordern die etwa 140 000 Praxisärzte in Deutschland. Sie rechtfertigen diese Forderung mit falschen Berechnungen, denen sie aufgesessen sind. Ursprünglich war den niedergelassenen Medizinern ein Zuwachs von drei Milliarden zugesagt worden. Bekommen hätten sie für 2009 nur 1,2 Milliarden, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler. Nach der Honorarreform fehlen den Ärzten Zuschläge für das ambulante Operieren, für Vorsorge und andere Leistungen. Während die Ärzte nachverhandeln wollen, stellt sich Gesundheitsministerin Ulla Schmidt stur. Die Ärzte wollten "offenbar von eigenen Unzulänglichkeiten" bei der Umsetzung der Honorarreform ablenken, sagte sie.

Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, prophezeit, dass die Ärzte sich erneut massiv auflehnen werden. Just zur Hochphase des Bundestagswahlkampfes würden die Ärzte ihre Abrechnungen bekommen, die deutlich weniger Honorar ausweisen dürften als erwartet. "Die Politik würde die Gesundheit am liebsten aus dem Wahlkampf heraushalten." Das werde nicht gelingen.