Gaza/Tel Aviv. US-Präsident Barack Obama hat eine bedingungslose Freilassung des entführten israelischen Soldaten Hadar Goldin gefordert. Der radikal-islamischen Hamas warf er am Freitag vor, die vereinbarte Waffenruhe im Gaza-Krieg gebrochen zu haben.

Radikale Palästinenser waren nach Angaben des israelischen Militärs am Freitagmorgen durch einen Tunnel vom Gazastreifen nach Israel eingedrungen, hatten zwei Soldaten getötet und den 23-jährigen Goldin vermutlich verschleppt. Die Aktion erfolgte anderthalb Stunden nach Beginn einer dreitägigen humanitären Waffenruhe, die die Vereinten Nationen und die USA zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas vermittelt hatten. Zugleich hätten in Ägypten Verhandlungen über eine dauerhafte Waffenruhe beginnen sollen. Sie wurden abgesagt. Die Entführung des Soldaten löste neue heftige Kämpfe aus. Die Palästinenser meldeten mehr als 60 Tote.

Unterdessen hat der US-Senat 225 Millionen Dollar (167 Millionen Euro) zur Verstärkung des israelischen Raketenabwehrsystems „Eisenkuppel“ bewilligt. „Wir senden eine klare Botschaft an die Hamas, dass ihre terroristischen Taktiken und ihre Versuche, die israelische Bevölkerung zu terrorisieren, keinen Erfolg haben werden“, sagte Mitch McConnell, Fraktionschef der Republikaner, in Washington. Es gilt als sicher, dass auch das Repräsentantenhaus zustimmen wird.