In der ostukrainischen Stadt Slawjansk hat die Armee offenbar einen Einsatz gegen prorussische Kämpfer gestartet. Bei einer Schießerei sollen mehrere Separatisten getötet worden sein. Putin droht mit Konsequenzen.

Slawjansk. Der russische Präsident Wladimir Putin hat der ukrainischen Regierung im Falle eines Militäreinsatzes gegen prorussische Separatisten im Osten mit Konsequenzen gedroht. Sollte sie ihre sogenannte aktive Phase begonnen und Soldaten gegen die Bevölkerung eingesetzt haben, wäre dies nicht angemessen, sagte Putin am Donnerstag in St. Petersburg vor Journalisten. „Dies wäre schlicht eine Strafaktion, und sie wird natürlich Folgen haben für diejenigen, die die Entscheidung gefällt haben.“ Das betreffe auch die Beziehungen zwischen beiden Staaten.

Das Innenministerium in Kiew hatte zuvor erklärt, Sicherheitskräfte hätten bis zu fünf Militante in der von Separatisten kontrollierten Stadt Slawjansk im Osten getötet. Während des vom Ministerium so bezeichneten Anti-Terroreinsatzes, der von Soldaten unterstützt worden sei, seien drei Kontrollposten geräumt worden. Dabei seien „bis zu fünf Terroristen“ ausgeschaltet worden.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, es sei an der Führung in Kiew, die ersten Schritte hin zu einer Lösung der Ukraine-Krise zu tun. Zudem müssten die USA ihren Einfluss geltend machen, damit die Führung in Kiew die Genfer Vereinbarung umsetze. Danach müssen alle illegalen bewaffneten Gruppen entwaffnet und alle besetzten Gebäude und Plätze in der Ukraine geräumt werden. Die USA und die EU betonen, dass damit besonders die Entwaffnung der prorussischen Separatisten in der Ostukraine gemeint sei. Russland fordert, dass die Übergangsregierung in Kiew auch die nationalistischen Milizen etwa des rechtsradikalen „Rechten Sektors“ entwaffnet.