Brüssel. Die Forderung Frankreichs und Großbritanniens, den Weg für Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen frei zu machen, hat auf dem EU-Gipfel in Brüssel für heftige Differenzen gesorgt. Etliche Länder lehnten den Vorstoß ab. "Ich bin dagegen", sagte der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann. "Ich glaube, man kann in einem Konflikt, in dem man Waffen liefert, zu keiner Lösung kommen." Auch Belgien, die Niederlande und Luxemburg bedauerten den Vorstoß aus Paris und London.

Der französische Präsident François Hollande war bei dem zweitägigen Treffen der Staats- und Regierungschefs vorgeprescht und hatte das Waffenembargo gegen Syrien zu einem zentralen Thema gemacht. Er machte klar, dass er notfalls zum Alleingang bereit sei. Auch Großbritannien plädierte für eine Aufhebung des Verbots von Waffenlieferungen an die Aufständischen. Allerdings wolle sein Land noch nicht aktiv werden, sagte der britische Premierminister David Cameron.

Deutschland äußerte sich bisher zurückhaltend. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von "einer ganzen Reihe von Vorbehalten". Es bestehe die Gefahr, dass "auch die Gegenseite dann mit noch mehr Waffen versorgt" werde. Merkel räumte aber auch ein: "Meine Meinungsbildung zu dem Thema ist nicht abgeschlossen." Nun sollen die Außenminister in der nächsten Woche eine gemeinsame Position finden.