Deutschland muss sich stärker engagieren, fordern die westafrikanischen Staaten

Berlin/Bamako. Auch vor dem Hintergrund des blutigen Geiseldramas in Algerien werden die Rufe nach einem verstärkten Engagement Deutschlands im Mali-Konflikt lauter. Der Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), Alassane Ouattara, forderte die Entsendung von Bundeswehrsoldaten nach Mali. "Deutschland muss sich mehr engagieren. Ich meine, auch mit Truppen", sagte er dem "Spiegel". Abgeordnete von SPD, Grünen und CDU sprachen sich ebenfalls dafür aus, vor allem die logistische Unterstützung für die französischen Truppen in Mali zu verstärken.

Die Entsendung von zwei Transall-Flugzeugen reiche "sicher nicht" aus, sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) der "Saarbrücker Zeitung". Außenminister Guido Westerwelle (FDP) kündigte derweil ein verstärktes finanzielles Engagement der Bundesregierung im Kampf gegen islamistische Terroristen in Mali an.

Für den Tod von mindestens 80 Menschen bei dem Geiseldrama auf einem Gasfeld in Algerien machten die USA, Großbritannien, Frankreich, Norwegen und Deutschland islamistische Terroristen verantwortlich. Die Geiselnahme war seit Monaten für den Fall vorbereitet, dass Algerien dem Drängen Frankreichs nach militärischer Hilfe im Mali-Krieg nachgibt.