Berlin. Nach anfänglichem Zögern ist Deutschland beim französischen Militäreinsatz in Mali nun doch zu logistischer Hilfe bereit. Im Gespräch ist eine Unterstützung mit Transall-Transportmaschinen der Bundeswehr. Den Einsatz von Kampftruppen schloss Außenminister Guido Westerwelle (FDP) jedoch aus.

Seit Freitag kämpfen Hunderte französische Soldaten an der Seite von regulären malischen Einheiten gegen al-Qaida-nahe Islamisten, die bereits zwei Drittel des Landes im Norden unter Kontrolle halten. Französische Kampfjets bombardieren Stellungen der Rebellen. Dabei gelang es, die Islamisten aus den Städten Timbuktu, Gao und Kidal zu vertreiben. Andererseits konnten die Aufständischen die Stadt Diabali im Süden unter ihre Kontrolle bringen. Frankreich habe ein "Tor zur Hölle" aufgestoßen, sagte ein Islamisten-Sprecher. Es werde einen langen Krieg wie in Afghanistan geben.

Westerwelle sagte, er sei sich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einig, mit Paris über logistische und humanitäre Hilfe zu sprechen. SPD und Grüne signalisierten ihre Unterstützung. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagte, "als Partner und Freunde Frankreichs" wolle man selbstverständlich logistische Hilfe prüfen. Es dürfe aber keinen Kampfeinsatz geben.