Eintägiges Treffen von mehr als hundert Staaten und Organisationen will „Nationale Koalition” als legitime Vertretung der Syrer anerkennen.

Marrakesch. Syriens Machthaber Baschar al-Assad gerät nach mehr als eineinhalb Jahren Bürgerkrieg international immer weiter in die Isolation. Die Syrien-„Freundesgruppe“ aus mehr als hundert Staaten und Organisationen verständigte sich am Mittwoch in Marrakesch darauf, das Oppositionsbündnis Nationale Koalition als „die legitime Vertretung des syrischen Volkes“ anzuerkennen. Dies geht laut Nachrichtenagentur dpa aus der Abschlusserklärung des eintägigen Treffens hervor.

Die Nationale Koalition unter Führung des Geistlichen Muas al-Chatib wurde erst vor einem Monat gegründet. Wegen der vielen Streitigkeiten innerhalb der syrischen Opposition war die „Freundesgruppe“ vor einer solchen Anerkennung lange Zeit zurückgeschreckt. Außer der USA und der Europäischen Union (EU) sind darin auch zahlreiche arabische Staaten vertreten.

Außenminister Guido Westerwelle lobte die Koalition dafür, dass sie innerhalb weniger Wochen eine „beeindruckende Leistung“ gezeigt habe. „Trotzdem bleibt noch viel zu tun. Nur eine politische Lösung, die alle einschließt, wird die Gewalt beenden und einen dauerhaften Frieden bringen.“ Angesichts des Winters stockte die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe für Opfer des Syrien-Konflikts um weitere 22 Millionen auf jetzt mehr 90 Millionen Euro auf. Damit gehört Deutschland zu den größten Geberländern.

In der Abschlusserklärung warnte die „Freundesgruppe“ das Assad-Regime vor jedem Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen. „Dies würde eine ernste Antwort der internationalen Gemeinschaft zur Folge haben“, heißt es wörtlich. Zugleich wurde Machthaber Assad zum Rücktritt aufgefordert.