Oslo. 27 Staaten, 500 Millionen Bürger, eine Urkunde: Die Europäische Union ist in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Europaparlamentspräsident Martin Schulz nahmen den mit 927.000 Euro dotierten Preis entgegen.

Neben Norwegens König Harald V. waren auch viele Staats- und Regierungschefs, darunter Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande, ins Rathaus von Oslo gekommen. Der Chef des Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, sagte, die EU habe entscheidend daran mitgewirkt, Europa von einem Kontinent des Krieges zu einem Kontinent des Friedens zu machen. Er hob besonders die deutsch-französische Aussöhnung als Kernbaustein des modernen Europa hervor. Unter großem Applaus erhoben sich daraufhin Merkel und Hollande und grüßten mit gemeinsam erhobenen Händen.

Merkel sagte: "Es ist ein wunderbarer Moment, darüber nachzudenken, was unsere Vorgänger geschaffen haben." Sie nannte dabei Konrad Adenauer und Helmut Kohl, Robert Schuman und Jean Monnet "und viele, viele andere". SPD-Parteichef Sigmar Gabriel sprach von einem "starken Signal in schwieriger Zeit". Die Auszeichnung sei Mahnung, sich auch in der Euro-Krise nicht auseinanderdividieren zu lassen.

Mit dem Preisgeld soll Kindern in Kriegsgebieten geholfen werden.