In irakische Regierung geben religiöse Schiiten-Parteien den Ton an. Doch es gelingt ihnen nicht, schiitische Pilger zu schützen.

Bagdad/Istanbul. Im Irak sind wieder einmal schiitische Pilger Opfer von Terroranschlägen geworden. In der Stadt Al-Hilla südlich von Bagdad starben am Donnerstag 26 Menschen, als kurz hintereinander zwei Sprengsätze neben einem Konvoi von Pilgern detonierten. Die Schiiten waren auf dem Rückweg von den Aschura-Feierlichkeiten in der Stadt Kerbela gewesen. In den Krankenhäusern der Stadt zählte man insgesamt 85 Verletzte.

Die Zahl der Opfer war hoch, weil sich nach der Explosion der ersten Bombe zahlreiche Helfer und Schaulustige am Tatort versammelt hatten. Wenige Minuten später ging dann am selben Ort eine zweite Bombe hoch, die in einem Auto versteckt gewesen war.

In Kerbela detonierte eine Autobombe neben einem Parkplatz im Stadtzentrum. Hier starben nach Angaben der Polizei neun Menschen. Die Beamten zählten zudem 30 Verletzte. Der Anschlag ereignete sich wenige Stunden nach der Abreise des iranischen Parlamentspräsidenten Ali Laridschani. Die meisten Iraner gehören ebenfalls der schiitischen Richtung des Islams an.